[ad_1]

Twitter startet erste Version der Verschlüsselung für DMs

Endlich ist es soweit: Nach monatelangen Tests hat Twitter die erste Version seiner verschlüsselten Direktnachrichten (DMs) veröffentlicht. Allerdings stellt Twitter selbst klar, dass diese noch nicht vollkommen sicher sind und sich erst noch verbessern werden.

Das Problem mit der Verschlüsselung

Aus diesem Grund scheint der Begriff „verschlüsselte Nachrichten“ zunächst etwas irreführend zu sein. Denn die neue Verschlüsselungsoption, die Twitter seinen Nutzern bietet, verschlüsselt die Nachrichten nicht vollständig und bietet derzeit auch nur begrenzte Funktionalitäten, was für heftige Kritik seitens der Datenschutzexperten gesorgt hat.

Insbesondere bleibt das Schutzsystem von Twitter noch anfällig für MitM-Angriffe. Das heißt, dass ein Angreifer oder auch Twitter selbst als Folge einer rechtlichen Anordnung in der Lage sein könnte, eine verschlüsselte Konversation zu kompromittieren, ohne dass Sender oder Empfänger es bemerken. Somit bleiben auch verschlüsselte Nachrichten anfälliger für Manipulationen durch Dritte.

Die aktuellen Einschränkungen bei der Verschlüsselung

Die derzeitige Verschlüsselung von Twitter operiert auch nur auf Conversation-Ebene und umfasst nicht jedes einzelne Nachrichten-Back-and-Forth. Somit kann jeder, der Zugriff auf einen Teil der Konversation erhält, die gesamten Nachrichten lesen. Grundsätzlich ist die neue Verschlüsselungsoption von Twitter somit erst einmal nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, jedoch noch nicht vollständig umsetzbar.

Elon Musk selbst hat dazu geraten, den neuen Verschlüsselungsprozess von Direktnachrichten von Twitter auszuprobieren, aber vorerst nicht darauf zu vertrauen. Schließlich will Twitter ja nicht das Vertrauen seiner Nutzer verlieren.

Auf Musk ist Verlass

Elon Musk verfolgt bekanntlich den Ansatz, fortlaufend Updates zu veröffentlichen und Verbesserungen gleichzeitig nach und nach einfließen zu lassen. Das hat sich bei vielen seiner Projekte bewährt, doch bei einem Feature wie der Verschlüsselung der DMs von Twitter scheint dieser Angriffsweg nicht ideal zu sein.

Elon Musk hat immer wieder betont, dass eine DM-Verschlüsselung ein wichtiger Schritt hin zu einem höheren Vertrauen in die App ist, da sie den Nutzern ein Gefühl der Freiheit gibt, privat alles teilen zu können, was sie wollen. Musk wiederum hat betont, dass Twitter-Management in der Vergangenheit Zugang zu Nutzer-DMs hatte und an verschiedenen staatlichen Projekten beteiligt war, sodass Twitter diese Informationen gegen Nutzer nutzen könnte, falls dies gewünscht sein sollte. Deshalb ist die Verschlüsselung von DMs so wichtig.

Warum eine halb gebackene Lösung?

Es bleibt jedoch die Frage, warum Twitter sich für die Veröffentlichung der halb gebackenen Version der DMs-Verschlüsselung entschieden hat. Eine mögliche Antwort darauf ist, dass Twitter seine Nutzer eher darüber informieren wollte, dass die Verschlüsselungsoption nun verfügbar ist, anstatt zu warten, bis sie vollständig fertiggestellt ist. Vielleicht wollte Twitter einfach so schnell wie möglich Feedback von den Nutzern einholen.

Twitter hatte seine Pläne für eine DM-Verschlüsselung ursprünglich auf Eis gelegt, um gegen den Missbrauch von Kindern vorzugehen. Eine Verschlüsselung bietet jedoch auch Kriminellen Schutz vor Entdeckung, weshalb die Entscheidung von Twitter, diese Funktion trotz der vorherigen Bedenken zu veröffentlichen, noch immer schwer nachvollziehbar ist.

Trotz all dieser Einschränkungen ist es für einige Twitter-Abonnenten immerhin möglich, ihre DMs mit der neuen Verschlüsselungsoption zu schützen.

Quelle